Außerschulische Lernorte sind im Fach Geschichte besonders oft vorzufinden. Überall im Alltag, an verschiedenen Orten und in Kontakt mit anderen Menschen, Kulturen und Medien begegnet uns Geschichte.
Deswegen bereichern regelmäßige Exkursionen das Geschichtsverständnis unserer Schüler. Hier ein kurzer Einblick in unser Programm.
6. Klassen:
- Schranne in Bad Königshofen Museum für u.a. steinzeitliche Geschichte
7. Klassen:
- Mittelalterlicher Lernort z.B. Kloster Wechterswinkel oder Freilichtmuseum Fladungen, Kirchenburg Ostheim
8. Klassen:
- Barocke Residenz in Würzburg
9./10. Klassen:
- Gedenkstätte Buchenwald (Arbeitslager Buchenwald)
- Hainberg Kaserne
Nachdem lange Zeit in der „Schranne“ in Bad Königshofen coronabedingt keine museumspädagogischen Besuche von Schulklassen möglich waren, öffnete diese am 25. Mai endlich wieder ihre Türen für unsere 6. Klässler. Nach einer kurzen, halbstündigen Busfahrt war es so weit und um 8:45 Uhr konnte der Besuch des alten Getreidelagers des Klosters Wechterswinkel mit 61 Schülerinnen und Schülern aus den Klassen 6a, 6b und 6c starten. Das in den letzten Jahren neu umgebaute, im Mai 2019 fertiggestellte Museum beherbergt circa 1000 Artefakte, Realien und Replikate aus den unterschiedlichen Epochen der Geschichte: von der Steinzeit bis zur Neuzeit. Da der Lehrplan der 6. Klassen vor allem die Zeit vor Geburt Christi behandelt, interessierten wir uns besonders für die Jungsteinzeit bzw. die darauffolgende Metallzeit. Jeweils im Klassenverbund durfte nun in den kommenden drei Stunden geforscht, ausprobiert und das Museum entdeckt werden. Eine Gruppe arbeitete dabei mit Leder und stellte einen kleinen Beutel her, welcher nicht nur als Vatertagsgeschenk dienen konnten, sondern auch ein Andenken an diesen besonderen Tag war. Im großzügigen Innenhof der Schranne wurde von der anderen Klasse in Kleingruppen mit Feuersteinen experimentiert (natürlich mit dazugehöriger Schutzausrüstung), Getreide gemahlen, Löcher mit einem Steinbohrer gebohrt und das mühselige steinzeitliche Sägen, Schleifen und Schneiden ausprobiert. Das es mit Reibung und dem Einsatz von Sand besser funktionierte war danach allen klar. Die dritte Gruppe im Klassenverband wurde vom Museumspädagogen Herrn Rottmann durch die Räumlichkeiten des dreistöckigen Gebäudes geführt und in die Geheimnisse der damaligen Zeit eingeweiht. Gerade das Originalskelett in gebückter Haltung, das älteste in Unterfranken, dieser Art begeisterte die Kids. Nach der Führung durfte das Museum auch auf eigene Faust erkundet werden, um sich selbst nochmals ein Bild von den Exponaten und den interaktiven Stationen machen zu können. Jede Klasse durchlief jede Station des Programms: das Herstellen einer Lederrealie, die Steinzeitwerkstatt zum Selbstausprobieren und eine Führung durchs Haus. Zur Freude unserer Schülerinnen und Schüler befand sich das Museum in direkter Umgebung zum Markplatz von Bad Königshofen und so konnte die Pause nach der Steinzeitwerkstatt dort mit einem Eis oder einem kleinen Snack verbracht werden. Pünktlich zum Ende der 6. Stunde fuhr der Bus wieder an der Realschule vor und so konnten alle rechtzeitig den Nachhauseweg antreten. Wir freuen uns, dass nach langer Zeit eine solche Exkursion wieder möglich war, und hoffen dies auch zukünftig mit unseren 6. Klassen wiederholen zu können.
Dieses Schuljahr konnten glücklicherweise wieder Geschichtsexkursionen stattfinden und so konnten die 10 a, b und c mit ihren Klassleitern am 24.02.2022, kurz vor den Faschingsferien, zum ehemaligen Konzentrationslager Buchenwald aufbrechen. Dort konnte nicht nur dem Lehrplaninhalt: „Die Schüler beschäftigen sich vor dem Hintergrund heutiger individueller Freiheiten mit totalitären Ideologien. (…) Im Zweiten Weltkrieg und im staatlich organisierten Massenmord wird die Verwirklichung der NS-Ideologie deutlich. Indem sich die Schüler mit der Bilanz von Diktatur und Krieg beschäftigen, wird ihnen bewusst, dass die Geschichte in ihr eigenes Leben hineinwirkt und sie sich mit der Frage nach Schuld und Verantwortung stellen müssen.“ Rechnung getragen, sondern die Schülerinnen und Schüler können eindrucksvoll Zeugen eines der schlimmsten Kapitel der deutschen Geschichte werden. Der Besuch der Gedenkstätte bietet dafür optimale Lernbedingungen.
Auch in Mellrichstadt finden sich beeindruckende Spuren der Vergangenheit. Eine ehemalige Kaserne, die nicht nur einen Luftschutzbunker diente, sondern noch viel mehr Zeugnisse aus der Zeit nach dem 2. Weltkrieg bietet.
„Verzweifelt versuchten die Menschen im Mittelalter mit magischen Praktiken und abergläubischen Ritualen ihre ständig bedrohte Existenz sicherer zu machen oder Heilung und Unterstützung in Notlagen zu finden. Mit Zaubersprüchen, Amuletten und Talismane versuchte man das Böse abzuwehren.“ (Zitat aus: „Kloster-er -leben- Die Reihe über das mittelalterliche Leben.“ von Dr. Alice Selinger, 2019)
Im Rahmen des Geschichtsunterrichts zum Thema: „Leben der Menschen im Mittelalter“ besuchten die 7.Klassen das Kloster Wechterswinkel, ca. 8 km von unserer Schule entfernt.
Zusätzlich werden Sonderaktionen besucht, wie zum Beispiel die Wanderausstellung "Feind ist, wer anders denkt" über die Stasi in der Markthalle Mellrichstadt im Schuljahr 2019/20.
Alle 10. Klassen erfuhren hierbei etwas über die Methoden der Stasi mit einem regionalen Bezug zu Mellrichstadt und Bad Neustadt, sowie über Einzelschicksale betroffener Personen.
https://www.bstu.de/informationen-zur-stasi/ausstellungen/wanderausstellung-feind-ist-wer-anders-denkt/