Theatergruppe begeistert mit unterhaltsamem Krimi „Die Bitch – oder ein tödliches Vergnügen“

 

Am 9. und 10. Juli war es wieder so weit: Die Theatergruppe der Ignaz-Reder-Realschule brachte ihr aktuelles Stück auf die Bühne – und verwandelte die Aula an beiden Abenden in einen spannungsgeladenen Tatort. Unter dem Titel „Mord statt Minigolf“ präsentierten 16 Schüler und Schülerinnen der Jahrgangsstufen 6 bis 10 ein Kriminalstück voller Wendungen, Witz und Tiefgang. Die Aula war an beiden Abenden sehr gut besucht, und auch für das leibliche Wohl war dank Unterstützung aus der Schulfamilie bestens gesorgt.

 

Ein Todesfall auf Kursfahrt

Die Handlung beginnt auf einer eigentlich harmlosen Kursfahrt des Kunstkurses. Der Plan: Minigolf spielen. Doch daraus wird nichts. Olivia-Chantal, von ihren Mitschülern und Mitschülerinnen wenig freundlich „die Bitch“ genannt, wird regungslos im Bett gefunden. Der herbeigerufene Notarzt kann nur noch ihren Tod feststellen – die Polizei wird eingeschaltet.

Was folgt, ist eine Mischung aus Krimi, Gruppendrama und schwarzhumoriger Komödie: In zahlreichen Rückblenden entfaltet sich das Bild einer Klassengemeinschaft, in der viele Spannungen unter der Oberfläche brodeln. Die Zahl der Verdächtigen wächst, denn offenbar hatte fast jede und jeder einen Grund, Olivia nicht zu mögen. Die beiden Kommissarinnen übernehmen mit ihrem überforderten Hilfskommissar die Ermittlungen – und geraten bald selbst an ihre Grenzen. Eine Haarprobe bringt schließlich Bewegung in die Sache… Doch wie so oft kommt am Ende alles anders als gedacht.

Viel Applaus für starke Leistungen

Das selbst geschriebene Stück lebt nicht nur von seiner klugen Dramaturgie, sondern vor allem vom großartigen Spiel der Darstellenden.

  • In der Titelrolle der Olivia-Chantal überzeugte Tara Löffler (6a) mit ausdrucksstarkem Spiel – herrlich überzogen, aber gleichzeitig erschreckend glaubwürdig in der Rolle einer jungen Frau, die sich durch Spott und Dominanz über andere definiert.
  • Meike Herpich (8b) spielte ihre Freundin Mia, deren Loyalität zunehmend in Frage gestellt wird, mit viel Feingefühl.
  • Bella Thomas (6a) als verdächtig agierende Lehrerin Mühlenkamp-Eicher und Ida Hartmann (9b) als hilflose Sozialpädagogin Beate Kellermann zeigten, wie schwer es Erwachsenen manchmal fällt, mit Gruppenkonflikten umzugehen.
  • Für komödiantische Leichtigkeit sorgte Leo Derleth (6b) als überforderter Hilfskommissar, der es seinen beiden Chefinnen nie recht machen konnte. Mit Mimik, Körpersprache und perfekt getimten Pointen brachte er das Publikum zum Lachen – ohne den Ernst der Geschichte zu unterlaufen.
  • Miriam Friedrich (9b) und Merle Trabert (6a) als die beiden Kommissarinnen Reiter und Manger glänzten durch starkes Zusammenspiel: fordernd, genervt, souverän – und jederzeit unterhaltsam.
  • Laura Marschall (7c) als Influencerin Bella, stets auf der Suche nach Content, und Johanna Karl (8b) als ihre Freundin brachten moderne Themen mit auf die Bühne.
  • Charlotte Schmitt (6a) gab mit viel Witz die bibelfeste Schülerin, die auch in brenzligen Momenten an ihren Grundsätzen festhielt.
  • Hanna Kirchner (7a) als aufbrausende Jessy mit Aggressionspotenzial, Lotta Otto (6b) als Nachtcreme-liebende Sophie, Paul Welthe (6b) als Mobbingopfer Gustav und Lilly Simon (6b) als musikversessene Johanna rundeten das Ensemble mit charmanten, lebendigen Rollenprofilen ab.

Nicht zu vergessen: Luise Sauer (10a) und Nele Herbert (10a), die hinter den Kulissen als Souffleurinnen und Regieassistentinnen eine zentrale Rolle spielten – mit Ruhe, Überblick und großem Engagement.

Theater als Gemeinschaftsprojekt

Besonders beeindruckend war die Zusammenarbeit über die Jahrgangsstufen hinweg. Die älteren Schülerinnen, vor allem aus der 10. Klasse, übernahmen viele Regieaufgaben, unterstützten beim Textlernen, halfen bei Umbauten und sorgten für Struktur – eine tolle Gelegenheit, Verantwortung zu übernehmen und Vorbild zu sein. Die Jüngeren wiederum brachten große Spielfreude und Kreativität mit.

Das Stück entstand im Laufe des Schuljahres in enger Zusammenarbeit mit der betreuenden Lehrkraft. Die Szenen wurden gemeinsam entwickelt, die Texte ergänzt, überarbeitet, diskutiert, geprobt – oft mit viel Humor, manchmal auch mit Diskussionen, aber immer mit dem gemeinsamen Ziel: ein gutes Theatererlebnis auf die Bühne zu bringen.

Theater fördert wichtige Kompetenzen

Die Theaterarbeit an unserer Schule ist weit mehr als das Einstudieren eines Stücks. Wer Theater spielt, lernt, sich auszudrücken, mit anderen zu kooperieren, Konflikte auszuhalten, spontan zu reagieren – und über sich hinauszuwachsen. Besonders erfreulich war, dass auch viele Neulinge in der Gruppe mitspielten, die sich erstmals auf eine Bühne wagten. Sie meisterten ihre Rollen mit Bravour – ein Zeichen für die offene, unterstützende Atmosphäre im Ensemble.

Themen, die zum Nachdenken anregen

„Mord statt Minigolf“ war trotz des humorvollen Tons kein leichtes Stück. Es thematisierte Gruppendruck, Mobbing, Ausgrenzung, das Bedürfnis nach Aufmerksamkeit und Anerkennung – aber auch Schuld, Reue und das Bedürfnis nach Vergebung. All das wurde sensibel in die Handlung eingebettet, nie belehrend, aber immer zum Nachdenken anregend.

Das Publikum honorierte die Aufführungen an beiden Abenden mit viel Applaus, Lob und Anerkennung. Viele Gäste äußerten sich beeindruckt über das hohe Niveau der Darbietungen – sowohl inhaltlich als auch schauspielerisch.

Ein großes Dankeschön

Ein herzliches Dankeschön gilt allen Mitwirkenden – auf, vor und hinter der Bühne. Ebenso bedanken wir uns bei der Schulleitung, der Technik, dem Hausmeister, der Requisitenbeschaffung und bei allen aus der Schulfamilie, die mit Getränken, Snacks und helfenden Händen zum Gelingen der beiden Theaterabende beigetragen haben.

 

Wir freuen uns schon jetzt auf die nächste Produktion unserer Theatergruppe – und sind gespannt, welches Abenteuer sie uns als nächstes auf die Bühne bringen wird!


Die Theater-AG präsentiert...

Letzte Woche führte die Theater-AG ihr neues Stück auf. Jeweils am Dienstag und am Mittwochabend, sowie am Freitagvormittag für die 5. und 6. Klassen in der neurenovierten Aula. Die SMV-AG verkaufte dabei Brezeln und Getränke und rundete den Abend ab.

Für Eindrücke des Stückes einfach auf das Bild klicken...

Es wird wieder Theater gespielt – endlich!

 

Wie so vieles war auch die Arbeit in unserer Theatergruppe in den letzten Schuljahren großen Einschränkungen unterworfen. So konnten wir auch im vergangenen Schuljahr zum zweiten Mal infolge keine Schulaufführung auf die Beine stellen. Alternativ haben wir zum Ende des Schuljahres 2020/21 eine Videoproduktion auf die Beine gestellt, die man momentan auf der Homepage ansehen kann. Hier ein Rückblick unserer Aktivitäten der letzten fünf Schuljahre:

 

2016/17             Theateraufführung „Die zertanzten Schuhe“

2017/18             Theateraufführung „Entführung auf Umwegen“

2018/19             Theateraufführung „Der Butler und die Elfe“

2019/20             Theateraufführung musste entfallen     

2020/21             Videoproduktion „Mia und Sam“

2021/22             Theateraufführung „Mord mit Konfekt“

 

Nachfolgend der Bericht der diesjährigen Aufführung:

 

Die Theatergruppe der Ignaz-Reder-Realschule in Mellrichstadt hat am Mittwoch, den 1. und Donnerstag, den 2. Juni 2022 in der Aula die Krimikomödie „Mord mit Konfekt“ aufgeführt. Unter der Leitung der verantwortlichen Lehrkraft Marina Fries glänzte die junge Truppe, die mit viel Engagement und Elan zum ersten Mal zusammen Theater spielte. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen.

 

Das unterhaltsame Stück handelt von einer bunt zusammengewürfelten Wohngemeinschaft, die nach der Devise „Eine für alle“ funktioniert. Die Eine heißt Anna, ist Verkäuferin und macht für die ganze faule Rest-WG sämtliche Besorgungen. Als ihr das langsam stinkt, beschließen ihre Mitbewohner Leon, Bernd, Lisa, Diego und Letizia, zur Versöhnung eine Party für sie zu veranstalten. Sie laden dazu per Facebook ein, was zur Folge hat, dass etwa 200 Leute erscheinen. Am Morgen danach liegt im Bett der Hauseigentümerin Oma Müller ein unbekannter Mann, der nicht - wie alle anderen der Feiernden – verkatert, sondern tot ist. Doch weil alle einen Filmriss hatten, können sie der Polizei leider nicht helfen, den Fall zu lösen. Dieser gelingt es trotz geschickt gestellter Fangfragen nicht, die Wahrheit ans Licht zu bringen. 

 

Die Schauspieler stammen allesamt aus der 7. Jahrgangsstufe und haben ihre ersten Auftritte als Theatergruppe hervorragend gemeistert. Die Rolle der Anna, die harmlos wirkt, aber wie sich herausstellt, doch ziemlich kaltblütig ist, wurde gespielt von Luise Sauer (7a). Nele Herbert (7a) verkörperte den frechen Dauerstudenten Leon. Gleich zwei Lehramtsstudenten für die Grundschule wohnen in der WG, der gutgläubige Bernd, gespielt von Moses Mangold (7a) sowie die besserwisserische Letizia, dargestellt von Nicola Renner (7c). Julia Schön (7a) trat als sehr von sich überzeugte Schauspielschülerin Lisa vors Publikum und Sophia Fries (7c) als falscher Austauschstudent Diego aus Kolumbien, dem die Mädels zu Füßen liegen. Zu guter Letzt wohnt dort auch die forsche Oma Müller, dargestellt von Kimberly Seifert (7c). Sie hat es faustdick hinter den Hörgeräten. Als Ermittlerinnen traten Lia Gessler (7c) und Milena Gehrhardt (7c) als Kommissarinnen Kugelbauer und Geißen vors Publikum. Die Erste ist berufstätige Mama und Letztere eine echte Karrierefrau, die von den permanenten Anrufen des Ehemanns ihrer Kollegin ziemlich genervt ist.

 

Die Aufführungen waren gut besucht und die Zuschauer, seien es Schüler, Angehörige oder Lehrer, waren von den jungen Schauspielern begeistert. Wer Lust bekommen hat, die Theatergruppe noch einmal live zu sehen, der ist herzlich willkommen zum Schulfest der Ignaz-Reder-Realschule, das am 15.07.22 stattfindet. Unsere Schule wird in diesem Jahr 70 Jahre alt, das wird gebührend gefeiert mit vielen kleinen und großen Aktionen.

 

 

Marina Fries