Krippenspiel der 6. Klassen

Es begab sich aber zu der Zeit - genauer gesagt am Vormittag des 22.12.22 – dass sich eine Gruppe Schüler unserer 6. Klassen mit Frau Hauck aufmachte, dem Stern zu folgen ins Seniorenheim St. Niklas um den Bewohnern dort zu Weihnachten mit einem Krippenspiel eine Freude zu machen. 

 

Nachdem die Freude bei den Bewohnern über den diesjährigen Osterbesuch unserer ehemaligen 8. Klässler groß war, kam die Idee auf, auch zu Weihnachten einen Besuch zu planen. Da im Religionsunterricht das Thema „Jesus“ in der 6. Klasse durchgenommen wird, machte es Sinn, die Weihnachtsgeschichte auf diesem Weg besser kennenzulernen.

 

Die Schüler waren motiviert und schnell waren ein Erzähler sowie die passenden Darsteller für Maria und Josef, die drei Weisen aus dem Morgenland, die Hirten, die Engel, die Dorfbewohner und den Stern gefunden. Viele brachten Kostüme und andere Requisiten von zu Hause mit, die wirklich sehenswert waren. Auch die Idee, den Stern an der Angelrute zu tragen, stammt von den Schülern und wurde umgesetzt.

Im Rahmen des Religionsunterrichts übte Frau Fries mit den Schülern ihren Auftritt für St. Niklas. Vor Ort wurden wir herzlich empfangen und die Senioren hatten sichtlich Freude bei dem Krippenspiel, bei dem sie auch mitwirken durften: mit Glöckchen ausgerüstet stellten sie die Schafe dar, die so laut blökten, dass die Hirten davon aufgewacht sind. Auch ein Lied wurde gemeinsam gesungen. Zum Schluss verteilten die Schüler selbst gestaltete Tüten mit Weihnachtsleckereien an die Senioren, die Frau Rogge in ihrem Unterricht befüllen lassen hat.

 

Unser Ziel ist es, dass die gute Zusammenarbeit mit St. Niklas weiter besteht und gegenseitige Besuche wieder häufiger stattfinden und am Beispiel des Krippenspiels zur Tradition werden, denn davon profitieren sicherlich beide Seiten. Vonseiten der Schüler bekam ich einige Rückmeldungen, dass ihnen der Besuch gut gefallen habe und einige zeigten Interesse, später in der AG „Schüler helfen Senioren“ mitzuarbeiten.

 

                                                                                                     Marina Fries


Osterbesuch St. Niklas

Wer am Dienstag, den 5. April in der Früh zwischen dem Seniorenheim St. Niklas und der Ignaz-Reder Realschule in Mellrichstadt unterwegs war, meinte vielleicht, seinen Augen nicht trauen zu können: ein rosa Hase spazierte in einer Meute junger Menschen durch die Straßen.

 

Es handelte sich nicht etwa um einen Faschingsnachzügler, sondern um eine etwas verfrühte Osterüberraschung, die die evangelischen Schüler der 8. Klassen den Senioren im Haus St. Niklas machen wollten.

 

Diakonisches Handeln war das Thema in unserem Religionsunterricht und es wurde klar, dass man nicht nur darüber sprechen, sondern es Ausprobieren muss, um es zu verstehen. Gemeinsam wurde entschieden, Kontakt zum Haus St. Niklas aufzunehmen. Aus der Zeit, bevor die Corona-Beschränkungen uns einen Strich durch die Rechnung machten, gab es bereits eine sehr gute Zusammenarbeit durch unsere AG „Schüler helfen Senioren“ unter der Leitung von Irmgart Seifert. Wir wollten den Senioren eine Freude zu Ostern machen und fingen an, Ostertütchen zu basteln und zu befüllen. Ein Hasenkostüm wurde organisiert und zuletzt ein paar Frühlingslieder eingeübt.

 

Manuela Trost empfing uns vor Ort herzlich und auch die Senioren freuten sich über unseren Besuch. Nachdem wir Lieder gewählt hatten, die allseits bekannt sind, konnten auch die Bewohner bei „Amsel, Drossel, Fink und Star“ mit einstimmen und es war ein schönes Erlebnis, wie Jung und Alt gemeinsam sangen. Unsere Osterhäsin verteilte mit ihren Helferinnen die Geschenke an die Senioren, sodass Schüler und Senioren in Kontakt zueinander traten.

 

Wir hoffen, dass dieser Kontakt und die gute Zusammenarbeit weiter bestehen und wieder vertieft werden können, denn davon profitieren sicherlich beide Seiten. Vonseiten meiner Schüler bekam ich einige Rückmeldungen, dass ihnen der Besuch gut gefallen habe und einige zeigten Interesse, dauerhaft in der AG „Schüler helfen Senioren“ mitzuarbeiten.

 

 

                                                                                                     Marina Fries


Selbstverständnis des Faches katholische Religionslehre und sein Beitrag zur Bildung

 

Der katholische Religionsunterricht eröffnet Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, ihren Fragen nach dem Woher, Wozu und Wohin ihres Lebens und insbesondere der Frage nach Gott nachzugehen. Sie suchen nach überzeugenden Sinnentwürfen für ihr Leben sowie nach Wegen für ein friedliches und gerechtes Zusammenleben mit anderen Menschen. Diese Fragen und Sehnsüchte eröffnen den jungen Menschen einen spezifischen, religiösen Zugang zur Wirklichkeit.

 

 

Im Religionsunterricht denken Schülerinnen und Schüler der Realschule bzw. Wirtschaftsschule über Antworten aus der Sicht des christlichen Glaubens nach, überprüfen die in der Grundschule erarbeiteten Weltdeutungen und Wertvorstellungen und entwickeln diese weiter. Sie erweitern und vertiefen so ihren Lebenshorizont und ihren Glauben.

 

Die Deutsche Bischofskonferenz setzt mit ihren Verlautbarungen, v. a. mit den Richtlinien für Bildungsstandards für den katholischen Religionsunterricht, einen verbindlichen Rahmen für Kompetenzen und Lerninhalte. Der katholische Religionsunterricht dient demnach dem Erwerb folgender Kenntnisse, Kompetenzen und Haltungen:

 

Die Schülerinnen und Schüler

  • eignen sich strukturiertes und lebensbedeutsames Grundwissen über den katholischen Glauben an. Für Christen lautet die Antwort auf die Frage nach Gott Jesus Christus. Aus der Kraft seiner Verkündigung, aus dem Zeugnis seines Handelns, Lebens, Leidens und Sterbens und vor allem aus der Frohbotschaft seiner Auferweckung erwachsen die Hoffnung und der Glaube der Kirche. Daraus ergibt sich ein neuer und richtungsweisender Blick auf die Wirklichkeit des Ganzen unserer Welt. Die zentralen Inhalte des Glaubens bilden im Sinne eines Orientierungswissens die Grundlage für das altersgemäße Verstehen der vielfältigen Ausdrucksformen religiöser Welterfahrung, von Symbolen, Bildern, biblischen Erzählungen und Gebetsformen sowie Werten und Weisungen zur christlichen Lebensgestaltung. Dieses Verstehen ermöglicht die Entwicklung einer eigenen religiösen Identität; Jugendliche in der Pubertät stehen vor der Aufgabe, den Glauben eines Kindes in den Glauben eines jungen Erwachsenen zu transformieren. Dazu leistet der katholische Religionsunterricht seinen originären Beitrag.
  • machen sich vertraut mit Formen gelebten Glaubens. Für eine wachsende Zahl von Jugendlichen ist der Religionsunterricht, insbesondere nach dem Empfang der Firmung in der Pfarrgemeinde, der wichtigste und oft auch einzige Ort der Begegnung mit dem christlichen Glauben. Andererseits interessieren sich die Heranwachsenden in der Pubertät für die Lebenspraxis anderer Menschen und setzen sich auf der Suche nach eigenen Erfahrungen bezüglich Religion und Glaube kritisch mit dem kirchlichen Leben auseinander. Dazu bedarf es Formen erlebter Begegnung mit Glaubenspraxis in Ritualen, Gebetsweisen, einfachen gottesdienstlichen Feiern, in Stilleübungen, christlichen Zeichen und Festen, in Beispielen für soziales Engagement. Sie können die Persönlichkeit der Realschülerinnen und -schüler gerade bei der Vorbereitung auf ihre anstehende Berufswahl stärken und stützen.
  • entwickeln eigene religiöse Dialog- und Urteilsfähigkeit. Heute begegnen Schülerinnen und Schüler in vielfältiger Weise Menschen aus anderen Kulturkreisen, Konfessionen und Religionen. In der Realschule nehmen sie mit wachsendem Alter und zunehmender Lebenserfahrung Neues auf und teilen ihre Vorstellungen und Verstehensweisen miteinander; so lernen sie, einander aufmerksam zuzuhören, entwickeln Offenheit füreinander, stellen Unterschiede fest und gehen dabei respektvoll miteinander um. Der Austausch mit Jugendlichen anderer Konfessionen und Religionen fördert das Zusammenleben und schärft zugleich den Blick für das Wesentliche des christlichen Glaubens. Die Realschule kann als Lebensraum junger Menschen ein Übungsfeld sein, um gewaltfreie Formen von Zivilcourage, gegenseitige Achtung und Toleranz aktiv zu erproben.

 

Auf der Grundlage des christlichen Welt- und Menschenbildes leistet der katholische Religionsunterricht seinen spezifischen Beitrag für die Anerkennung von Unterschiedlichkeit zwischen Menschen auf der Basis elementarer Gleichwertigkeit. Deshalb fördert er inklusives Handeln.

 

Der Religionsunterricht ist als bekenntnisgebundenes Fach im Grundgesetz und in der Bayerischen Verfassung verankert. Seine Konfessionalität ermöglicht einen direkten und authentischen Kontakt zum Glauben der katholischen Kirche. Eine solche Rückbindung und Auseinandersetzung mit erlebbaren Glaubensformen und Traditionen bieten die Chance, in einer offenen und weltanschaulich vielstimmigen Gesellschaft einen eigenen religiösen Standpunkt zu entwickeln.

 

Begegnung mit Religion und Glaube ist nicht auf die Schule beschränkt. Sie findet statt im alltäglichen Zusammenleben in der Familie, in einer Vielzahl von Anlässen innerhalb des sozialen, gesellschaftlichen und kirchlichen Lebens, in Eindrücken der Medien, an Festtagen des Kirchen- bzw. Kalenderjahres, auch in kirchlichen Aktionen, die sich an Heranwachsende wenden. Jubiläen, Feste im Jahreskreis oder im Kirchenjahr, aber auch schicksalhafte Ereignisse wie Krankheit und Tod im Umfeld der Schule brauchen das Miteinander der gesamten Schulgemeinschaft; Angebote von Schulpastoral und Krisenseelsorge ergänzen und bereichern das Schulleben. Die Pfarrgemeinden übernehmen v. a. mit der Hinführung zum Sakrament der Firmung die Verantwortung für eigene katechetische Angebote. Diese Vorbereitungsphase wirkt auf die Schule und den Unterricht zurück. Die von den Schülerinnen und Schülern zumindest ansatzweise erlebte Glaubenspraxis der Kirche wird im katholischen Religionsunterricht reflektiert, um ihnen dadurch eine fundierte persönliche Glaubensentscheidung zu ermöglichen.

(zitiert nach: ISB, LehrplanPLUS)